George Bernard Shaw – Kurze Biografie
*26.7.1856 in Dublin – †2.11.1950 im irischen Ayot Saint Lawrence
Wegen der Armut seiner Eltern musste George Bernard Shaw bereits mit 14 Jahren die Schule verlassen, worüber der leidenschaftliche Autodidakt nach eigenen Angaben nicht traurig gewesen ist.
Noch während er danach für einen Grundstücksmakler und später bei einer Telefongesellschaft arbeitete, begann er in seiner Freizeit die ersten Romane und Theaterstücke zu schreiben. Internationale Anerkennung fand er aber erst im Jahre 1901 mit seinem Stück Der Teufelsschüler.
Besonders in der 1903 erschienenen Komödie Mensch und Übermensch – Man and Superman – zeigt sich der Einfluss Nietzsches auf sein Werk. Anders als dieser sympathisierte Shaw mit dem Sozialismus und kritisierte besonders die ungerechte Verteilung des Besitzes in kapitalistischen Systemen. Als führendes Mitglied der intellektuell-sozialistischen Gesellschaft der Fabianer wirkte er am Grundsatzprogramm der britischen Labour Party mit. Im Unterschied zur marxistischen Klassenkampftheorie setzte die Fabian Society, zu der auch H.G. Wells gehörte, auf einen friedlichen Übergang zu einer sozialistischen Gesellschaft durch eine kontinuierliche Reformpolitik.
Shaw gilt als Begründer des Diskussionsdramas, in dem die Helden als Repräsentanten unterschiedlicher Ideologien agieren. Im Jahre 1925 erhielt der Autor für das historische Drama Die heilige Johanna den Nobelpreis für Literatur. Besonders die Spätwerke Shaws – wie zum Beispiel Der Kaiser von Amerika, 1929 – sind von einer bitter-ironischen Sichtweise auf die gesellschaftlichen und politischen Realitäten der Zwischenkriegszeit geprägt.