Sri Aurobindo

Zitate von Sri Aurobindo (36)

Sri Aurobindo

Sri Aurobindo – Kurze Biografie

* 15.8.1872 in Kalkutta – † 5.12.1950 in Pondicherry, Indien

Im Westen wurde Sri Aurobindo vor allem durch seine Übersetzung der Bhagavadgita bekannt.

Während seiner letzten vierzig Lebensjahre im Ashram von Pondicherry arbeitete er ein neues System spiritueller Entwicklung aus, das er den Integralen Yoga nannte. Dieser solle zu einer spirituellen Transformation führen, indem es gelingt, das göttliche Bewusstsein in das gewöhnliche Alltagsbewusstsein und das persönliche Unbewusste einfließen zu lassen.

Hier besteht eine Ähnlichkeit zu den Lehren Meister Eckharts, für den das größte Geheimnis aller Mystik darin bestand, dem Göttlichen Raum zu geben. An Nietzsche erinnert Aurobindos Gedanke, der Mensch sei nur ein Übergangswesen zum Übermenschen, in dem er die nächste Stufe der irdischen Evolution sah.

Da in dieser Zitatesammlung Sri Aurobindos Übersetzung der Bhagavadgita im Mittelpunkt steht, gehe ich im Folgenden kurz auf den nach der Bibel meist übersetzten spirituellen Text ein, der bereits bis zum Jahr 2000 in 75 Sprachen übersetzt wurde. Die Bhagavadgita-Upanishad entstand in Indien und wird meist auf das zweite vorchristliche Jahrhundert datiert. In Deutschland wurde die Schrift vor allem durch Wilhelm von Humboldt (1767-1835) und G.W.F. Hegel (1770-1831) bekannt. Humboldt bezeichnete sie als die «vielleicht tiefste und erhabenste Wirklichkeit, welche die Welt uns bieten kann», und Hegel setzte sich in seinen Jahrbüchern für wissenschaftliche Kritik intensiv mit ihr auseinander.

Aldous Huxley (1894-1963) schrieb 1945 über den berühmten Sanskrit-Text:

«Die Gita ist eine der klarsten und reichhaltigsten Zusammenfassungen der philosophia perennis, die je gemacht worden sind. Daher ihr andauernder Wert, nicht nur für die Inder, sondern für die ganze Menschheit.»

Im Jahre 1925 äußerte sich Mahatma Gandhi (1869-1948) in seiner Zeitung Young India über die Gita:

«In der Bhagavadgita finde ich einen Trost, den ich selbst in der Bergpredigt vermisse. Wenn mir manchmal die Enttäuschung ins Antlitz starrt, wenn ich, verlassen, keinen Lichtstrahl erblicke, greife ich zur Bhagavadgita. Dann finde ich hier und dort eine Strophe und beginne alsbald zu lächeln inmitten aller niederschmetternden Tragödien.»

Alle Zitate in dieser Kurzbiografie stammen aus der Einführung von Anand Nayak zu Die Bhagavadgita – In der Übertragung von Sri Aurobindo.