Emile, Michel Cioran – Kurze Biografie
* 8.4.1911 in Rasinan, heute Rumänien – † 20.6.1995 in Paris
Cioran gilt als einer der radikalsten Kulturkritiker der Nachkriegszeit. Seine Schriften sind von einem pessimistischen Weltbild geprägt. Dennoch finden sich vor allem in seinen späteren Werken zahlreiche Aussagen, die belegen, dass der Autor es in der absoluten Hoffnungslosigkeit nicht auszuhalten vermochte – wie zum Beispiel in dem Aphorismus: «Die Hölle, das ist die Unvorstellbarkeit des Gebets.»
Solche Aufhellungen in der von Nihilismus geprägten Weltsicht Ciorans sind durch seine Beschäftigung mit östlichen Lehren (vor allem den Veden) zu erklären. In Nietzsche sah Cioran den Autor, der am radikalsten die Welt ohne Beschönigungen widergespiegelt habe und im Buddhismus, die Weltanschauung, die am geeignetsten sei, sich aus den Klauen der kalten Wirklichkeit zu befreien.
Cioran sieht in der Entstehung des Bewusstseins den Grund dafür, dass der Mensch das Gefühl der Einheit mit der Natur verloren habe (Geist als Widersacher der Seele). Das Bewusstsein der Endlichkeit sei verantwortlich für die Angst vor dem Tod, deshalb müsse der Mensch ein Überbewusstsein entwickeln, das ihn aus der tödlichen Gefangennahme durch das Bewusstsein befreie.
Zu zwei Zitaten von Cioran liegen auf dieser Website Interpretationen vor.