
Kurzbiografie von Angelus Silesius
*Dezember 1624 in Breslau – †9.7.1677 in Breslau
Angelus Silesius, auch der „schlesische Engel“ genannt, hieß mit bürgerlichem Namen Johann Scheffler. Dieser Künstlername steht im Zusammenhang mit seinem Übertritt vom lutherischen zum katholischen Glauben im Jahre 1653. Die theosophische Mystik des Angelus Silesius stieß jedoch bei der katholischen Amtskirche ebenso wenig auf Gegenliebe wie bei den Lutheranern.
Beeinflusst von Meister Eckhart und Jakob Böhme begriff Silesius Gott und Seele als universelle Einheit. In seinem Hauptwerk „Cherubimischer Wandersmann“ präsentiert Johann Scheffler seine „göttlichen Inspirationen“ in poetischer Form, überwiegend als Zweizeiler.
Wie Meister Eckhart kann der Mystiker Angelus Silesius zu den Vertretern einer philosophia perennis gezählt werden, die die Quintessenz fast aller Mythen und Weltreligionen widerspiegelt, insbesondere von Taoismus, Hinduismus, Buddhismus und Christentum.